Gerhart Hauptmanns BAHNWÄRTER THIEL gilt als Klassiker des Naturalismus.
Während Thiel jeden Sonntag den Gottesdienst in der Kirche besucht, arbeitet er unter der Woche an der Eisenbahnstrecke als Bahnwärter, um für sich und seine Familie zu sorgen. Als seine Frau Minna im Wochenbett stirbt, ist er plötzlich allein mit Sohn Tobias. Zumindest so lange, bis er Magd Lene heiratet, die sich von nun an um Thiels Sohn kümmert. Nach der Geburt eines gemeinsamen weiteren Kindes entpuppt sich Lene als Tyrannin: Sie misshandelt Tobias und auch Thiel gegenüber wendet sie psychische Gewalt an. Der Bahnwärter zieht sich immer mehr zurück, isoliert sich und gibt sich Erinnerungen an seine erste Frau hin, die bald zu Halluzinationen werden. Als Tobias in einen Unfall verwickelt wird, der fatal endet, verliert Thiel völlig den Bezug zur Wirklichkeit…
Gerhart Hauptmanns (1862–1946) BAHNWÄRTER THIEL gilt als Klassiker des Naturalismus. In seiner novellistischen Studie, die die Landesbühne als Dramatisierung auf die Bühne bringt, zeigt er einerseits auf, wie der Mensch der damals rasenden Industrialisierung und gesellschaftlichen Zwängen ausgesetzt war und hinterleuchtet andererseits auch toxische Beziehungs- und Familienmuster.
Regie Marie-Sophie Dudzic
Bühnen- & Kostümbild Friederike Meisel
Dramaturgie Kerstin Car