Heinrich Oeltjen-Rüstringen wurde 1889 in Bant, heute Wilhelmshaven, geboren. Sein Vater war Maler und arbeitete bei der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven. Heinrich erlernte nach 8-jähriger Schulzeit ebenfalls den Malerberuf und war in seiner Freizeit stets auf Objektsuche, um das Erlernte auch künstlerisch umzusetzen. Nach Abschluss seiner Ausbildung verließ er für drei Jahre seine Vaterstadt, arbeitete dann in vielen Berufszweigen und es wurde während des 1. Weltkrieges von einem kurzen Einsatz in einem U-Boot im Mittelmeer berichtet. Der Maler Georg Siehl-Freystett wurde sein Vorbild und er konnte sein Wissen durch diesen erheblich erweitern. Sein Berufsziel war, ebenfalls, so, wie Siehl-Freystett, Kunstmaler zu werden. Die ersten Bilder durfte Oeltjen 1918 im Lappan in Oldenburg ausstellen, wo der Großherzog von Oldenburg eine seiner Arbeit erwarb. Dieser Erfolg beflügelte ihn so sehr, dass er nun den Mut hatte, ein Kunststudium zu beginnen, das er mit Hilfe der Stadt Rüstringen und der Oldenburger Regierung in Hamburg, in München und anschließend in Weimar, dort an der neugegründeten Kunsthochschule, durchlief. In Weimar lernte er Klee, Feininger und Kandinsky persönlich kennen, die anfangs seine künftige Malweise beeinflussten. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage, die nach dem 1. Weltkrieg herrschte, konnte er aber seine inzwischen junge Familie mit dem Verkauf seiner Arbeiten nicht ernähren und ließ sich daher zum Lehrer an Berufsschulen, Klassen für künstlerische Berufe, ausbilden. 1926 zog er nach Kaiserslautern, wo er fortan an der dortigen Berufsfortbildungsschule lehrte. Nebenher beteiligte er sich weiterhin deutschlandweit an Ausstellungen.