Wort G Wand

Thorben Ide ist in Schortens/ Friesland aufgewachsen. In seiner Jugend schloss er sich der Hip Hop Szene an und kam dadurch auch mit Graffiti in Kontakt. An seiner Schule, der IGS Friesland, gab es legale Malflächen, an die er sich später auch wagen wollte. Bevor er sich aber an die großen Wände traute, übte er auf Papier. Mit immer besseren Ergebnissen wuchs der Elan weiter zu machen und das Hobby voran zu treiben. Was mit dem Interesse für den Actionfaktor begann, ist heute sein Beruf. In Thorben Schiel fand Ide einen Partner, der ihm in Sachen Technik noch einiges beibringen konnte und mit dem er das Duo „Wort G Wand“ gründete.

Thorben Schiel ist seit 1993 künstlerisch tätig. Seit einigen Jahren ist er im Bereich der Auftragsmalerei aktiv und arbeitet dabei mit Thorben Ide zusammen. Als Kunsttherapeut und –pädagoge gründete er „Wort G Wand“ zunächst als kreatives Sozialkompetenztraining für Jungen. Jugendliche können hier in verschiedenen Seminaren den Umgang mit anderen und sich selbst durch die Arbeit mit Farbe erfahren und lernen. Schiel ist zertifizierter Jungenarbeiter durch das Bremer Jungenbüro e.V., außerdem „Fit-for-Life“- sowie „Lions-Quest“-Sozialkompetenztrainer.

„Wort G Wand“ führte beide Künstler zueinander. Sie nehmen im Kollektiv Auftragsarbeiten an und arbeiten diese, meist mit dem Kunden, aus. Dabei sind in Wilhelmshaven schon einige sehenswerte Werke entstanden. Bunte Wände mit Graffitis verziert fallen auf und lassen so kahle Mauern, Trafostationen oder Garagentore wieder in neuem, schön gestaltetem Glanz erstrahlen. Aber auch das traditionelle Graffiti begeistert. Hier finden sie die Inspiration in Comics, Design-Waren oder Werbung. Beide waren schon in verschiedenen Gemeinschaftsausstellungen in Wilhelmshaven vertreten. Unter anderem in der Kunsthalle vom 23. Juli bis 24. September 2017 bei der Ausstellung „ungeniert/ engagiert“ oder 2018 in der „Alten Molke“ in „Kunst Untergrund“.

Graffiti als Kunstform besitzt offensichtlich Merkmale, die es von der konventionellen Malerei unterscheiden. Zum einen ist die Kunst öffentlich. Vor allem die Auftragsarbeiten mit Wort G Wand sind für Bewohner oder Passanten gedacht und ausgeführt. Zu jeder Zeit können Zwischenschritte bis zur Fertigstellung beobachtet werden. Ide sagt dazu, die Bilder sollen Freude bereiten und die Stadt verschönern.

Aber auch das Medium alleine stellt die Besonderheit dar. Eine Häuserwand oder Mauer lässt sich nicht wie eine Leinwand drehen und bewegen. Sie ist natürlich viel größer und der Künstler muss dadurch in größeren Dimensionen denken. Das oft raue und stets anders handzuhabende Trägermaterial stellt immer wieder eine Herausforderung dar. Genau das fasziniert die Graffiti-Künstler bei ihrer Arbeit.