05. & 06.11.1918
Adalbertplatz - Kommandogebäude der Nordseestation
Demonstrationszug zum Stationsgebäude,
Dialog mit Admiral von Krosigk auf Grundlage der Kieler 14 Punkte
Am 6. November 1918 verhandeln Matrosen und Gouverneur
Nachrichten von der Revolution erreichen die Stadt am 5. November 1918. Am nächsten Morgen formieren sich tausende Matrosen zu Demonstrationszügen. Sie marschieren mit Musik durch die Stadt. Rote Fahnen werden gezeigt. Am Mittag vereinigen sich die Umzüge vor dem Stationsgebäude. Straßensperren halten den Massen nicht stand. Das Stationsgebäude ist Sitz des Chefs der Marinestation und Gouverneurs der Festungsstadt. Unter dem Druck der Revolutionäre empfängt er eine Abordnung der Matrosen. Die Soldaten tragen Forderungen vor, die an die Kieler 14 Punkte angelehnt sind. An erster Stelle steht die Freilassung der verhafteten Meuterer. Weitere Forderungen betreffen den Dienstalltag in der Marine. Politische Forderungen werden noch nicht vorgebracht. Vizeadmiral von Krosigk nimmt die Forderungen weitgehend an. Seine Hoffnung, die Situation dadurch zu beruhigen, erfüllt sich jedoch nicht. Am Nachmittag befindet sich die Stadt in der Hand der Revolutionäre.
Das Kommandogebäude der Nordseestation
Das Kommandogebäude der Nordseestation wird im Jahr 1872 im englischen Neu-Tudorstil am Nordende des repräsentativen Adalbertplatzes errichtet. Aufgrund seiner Architektur wird es auch als „Weißes Schloss“ bezeichnet. Das Stationsgebäude ist Dienstsitz des Kommandeurs der Marinestation der Nordsee, einer der beiden Inlandskommandobehörden der Kaiserlichen Marine. 1944 wird das Gebäude durch Bombentreffer beschädigt und nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen.